Lebensmittel teilen

Karton mit vielen Lebensmitteln, Lebensmittel werden geteilt
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Wer teilt, verdoppelt das Glück

Ob Nachbarschaftsgruppen, Foodsharing oder die Tafel – es gibt viele Möglichkeiten, um Nahrungsmittel mit anderen zu teilen. Erfahre, wie du überschüssige Lebensmittel sinnvoll weitergeben und retten kannst.

Trotz guter Planung kommt es manchmal vor, dass wir mehr Lebensmittel zu Hause haben, als wir rechtzeitig aufessen können. Zum Beispiel, wenn nach einer großen Feier das halbe Buffet übriggeblieben ist. Wenn der Kirschbaum im Garten mehr Früchte trägt, als man verwerten kann. Oder der Kühlschrank vor der Urlaubsreise einfach noch zu voll ist. Doch das ist gar nicht schlimm. Denn überschüssige Lebensmittel kannst du mit deinen Mitmenschen teilen und sie so vor der Tonne bewahren.

Wichtig dabei: Achte auf Lebensmittelhygiene! Etwa auf die korrekte Lagerung von Lebensmitteln, besonders bei Kühlprodukten und gib nur weiter, was du selbst noch essen würdest! Solange die Lebensmittel noch genießbar sind und richtig gelagert wurden, darfst du sie auch gerne noch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verschenken. Wichtig ist, wie sonst auch, vor dem Verzehr mit den eigenen Sinnen (sehen – riechen – schmecken) zu prüfen, ob das Lebensmittel noch verzehrt werden kann.

Vorsicht vor leicht verderblichen Lebensmitteln: Lebensmittel wie beispielsweise Hackfleisch oder roher Fisch besitzen ein Verbrauchsdatum. Sie sollten bis zum Ablauf dieses Datums vollständig aufgebraucht werden. Lebensmittel mit überschrittenem Verbrauchsdatum solltest du also nicht mehr essen und somit auch nicht weitergeben!

3 Tipps: So kannst du Lebensmittel mit anderen teilen

Tipp 1: Teile mit Nachbarn, Freunden und Bekannten

Wenn du Lebensmittel übrig hast, ist es zunächst am einfachsten, im nahen Umfeld nach Abnehmern zu suchen. Biete die überschüssigen Lebensmittel deinen Freunden, Bekannten und Kollegen an oder frage in der Nachbarschaft, ob jemand Verwendung dafür hat. Das ist beim ersten Mal vielleicht ungewohnt, aber das gibt sich schnell und du trägst damit dazu bei, dass es normaler wird, auch im privaten Umfeld Lebensmittel zu teilen – und schließlich sind deine übriggebliebenen Lebensmittel keine Last, sondern ein Geschenk!

In den Sozialen Medien oder Nachbarschaftsnetzwerken kannst du auch nach Gruppen suchen, in denen Menschen ihre übrigen Lebensmittel verschenken oder tauschen. Oder du startest eine eigene Nachbarschaftsgruppe, zum Beispiel über einen Messengerdienst deiner Wahl. Darüber hinaus gibt es auch Apps wie „UXA Foodsharing“ oder „Olio“, über die man überschüssige Lebensmittel anbieten kann; diese Apps sind in Deutschland jedoch noch nicht so weit verbreitet.

Extra-Tipp: Obst und Gemüse während deines Urlaubs abernten lassen

Bevor du in den Urlaub fährst: Bitte deine Nachbarn oder Freunde darum, sich am reifen Obst und Gemüse in deinem Garten oder auf deinem Balkon zu bedienen! In der Regel beauftragst du eh jemanden damit, deine Blumen zu gießen und den Briefkasten zu leeren. Bei dieser Gelegenheit kann sich die Person dann gleich ein paar Tomaten oder Himbeeren als kleines „Dankeschön“ selbst ernten und so Lebensmittel retten, die bis zu deiner Rückkehr verderben würden.

Viele einzelne Reste ergeben zusammen ein Festmahl: Ein gemeinsames Reste-Kochen mit Freunden oder der Familie ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, übrige Lebensmittel zu teilen.

Gedeckter Tisch mit Lebensmitteln, Essen teilen, zusammen essen, Lebensmittel teilen
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Profi-Tipp: Großpackungen kaufen und mit anderen teilen

Großpackungen verleiten oft zum Kauf – doch die in Aussicht gestellte Ersparnis geht verloren, wenn du die große Menge gar nicht aufbrauchen kannst. Der große Sack Kartoffeln ist im Angebot, aber alleine schaffst du es nicht, so viele Kartoffeln zu essen, bevor sie anfangen zu keimen? Dann frag doch vor dem Kauf in deinem Umfeld, ob jemand mit dir teilen möchte. So könnt ihr gemeinsam Geld sparen und Lebensmittelabfälle vermeiden!

Tipp 2: Nutze Foodsharing

„Foodsharing“ bedeutet übersetzt „Essen teilen“ und genau darum geht es bei der gleichnamigen Initiative gegen Lebensmittelverschwendung. Das Konzept: Lebensmittel retten, die ansonsten in den Müll wandern würden, und diese gratis allen Interessierten anbieten.

Unter foodsharing.de kannst du dich kostenlos registrieren und als „Foodsharer“ deine nicht mehr benötigten Lebensmittel als sogenannten „Essenskorb“ online stellen, den andere sich dann abholen können. Oder du suchst selbst aktiv nach gelisteten Essenskörben an deinem Ort, um sie anderen abzunehmen. Du kannst dich nach einer kurzen Einarbeitung auch als ehrenamtlicher „Foodsaver“ engagieren und aussortierte oder übriggebliebene Lebensmittel bei kooperierenden Betrieben wie Supermärkten, Bäckereien oder Kantinen abholen. Diese verbrauchst du dann entweder selbst oder verteilst sie weiter (zum Beispiel an gemeinnützige Organisationen oder an dein privates Umfeld).

Auch beim Teilen über Foodsharing müssen Hygieneregeln eingehalten werden, um niemanden – insbesondere immungeschwächte Personen sowie Schwangere, Kinder, ältere oder vorerkrankte Personen – zu gefährden.

Tipp 3: Spende an die Tafel

Bei den über 960 Tafeln in Deutschland handelt es sich um gemeinnützige Hilfsorganisationen, welche gespendete Lebensmittel an Bedürftige ausgeben. Pro Jahr retten sie rund 265.000 Tonnen Lebensmittel und verteilen diese an mehr als zwei Millionen Menschen.

Der Großteil der Lebensmittelspenden stammt dabei von Herstellern und Händlern. Doch auch Privatpersonen können überschüssige Lebensmittel wie Obst, Gemüse oder Backwaren an die Tafeln spenden.

Ausgenommen sind offene Frischwaren wie zubereitete Salate, Reste von Buffets und Waren mit abgelaufenem Verbrauchsdatum. Zudem können Privatpersonen keine Kühl- und Tiefkühlprodukte dort abgeben.
Die Tafeln verteilen außerdem grundsätzlich keine alkoholischen Getränke und Tabakwaren. Ware nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums wird teilweise ebenfalls nicht von den Tafeln weitergegeben.

Wenn du Lebensmittel an die Tafel spenden möchtest, dann wende dich dazu einfach an die Tafel in deinem Ort oder den zuständigen Landesverband.