Frau schneidet ihr Essen in einem Restaurant
Foto: cherryandbees - stock.adobe.com

Essen außer Haus: Restlos genießen ist selten

Fakt

In der Mittagspause einen knackigen Salat in der Kantine genießen, ein Burger-Menü mit Freunden im Lieblingsrestaurant teilen oder auf der Bahnfahrt eine Kleinigkeit essen – alle Situationen haben eines gemeinsam: Wir essen an einem anderen Ort als zu Hause.

Den Bereich, der diese Orte zusammenfasst, nennt sich Außer-Haus-Verpflegung. Er ist so bunt wie ein Frühlingssalat: zu ihm gehört beispielsweise die Verpflegung in Kindergärten, auf Campingplätzen oder in der klassischen Imbissbude. An all diesen Orten gibt es leckeres Essen – und leider auch Lebensmittelabfälle: In Deutschland trägt der Bereich der Außer-Haus-Verpflegung mit einem Anteil von 17 Prozent zu den Lebensmittelabfällen bei.

Ursache

Es gibt zahlreiche Ursachen, warum Lebensmittelabfälle in der Außer-Haus-Verpflegung entstehen. Bei der Zubereitung von Speisen können beispielsweise Abfälle entstehen. Oder Gastronomen produzieren zu viel, da es schwierig sein kann, die Anzahl an Gästen richtig zu kalkulieren. Teilweise werden noch verzehrfähige Lebensmitteln entsorgt, weil  Hygieneregeln aus Unsicherheit zu eng ausgelegt werden. Besonders auffällig: Am Buffet bleiben viele Reste übrig. Sie allein sind für 20 Prozent der Abfälle verantwortlich.

Doch auch auf den Tellern bleibt einiges liegen. Gründe dafür können zu große Portionen sein. Oder das Gericht hat dem Gast einfach nicht geschmeckt.

 An all diesen Punkten haben Gastronomen die Möglichkeit ihre Abläufe anzupassen, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden und damit Ressourcen zu schonen und Geld zu sparen.

Und auch du kannst aktiv werden, um Lebensmittelabfälle zu verringern, wenn du auswärts isst!

gelbes Motiv der Kamapgne mit dem Spruch Nimm mich mit

Was du tun kannst

Mach mit: nimm Einfluss

Beim Essen gehen, wählst du dein Gericht und die Zusammenstellung. Stell dir dein Essen in einzelnen Komponenten zusammen und lass das vorgegebene Menü links liegen. So kannst du nach deinem Geschmack auswählen und dafür sorgen, dass der Teller tatsächlich leer gegessen wird.

Und du kannst auch nach einer kleineren Portion fragen! Auf diese Weise signalisierest du den Betreibenden, dass auch kleinere Portionen im Angebot wünschenswert wären.

Wenn du Reste auf deinem Teller hast, kannst du zurückmelden, dass die Portion zu groß war.

Mach mit: nimm mit

Wenn du dein Essen nicht schaffst, gibt es bereits häufig die Möglichkeit, nach Boxen für die Reste zu fragen. Noch besser geht es mit der eigenen Box im Rucksack oder in der Handtasche. In einem gut schließenden Mehrwegbehälter kannst du Speisereste mitnehmen und produzierst dabei keinen Verpackungsmüll. Wir empfehlen dir, einfach bei der Bedienung nachzufragen. In den meisten Fällen kannst du ohne Probleme deine Tellerreste in die eigene Box füllen und sie am nächsten Tag dann daheim genießen.

Mit der Restebox im Gepäck stehst du übrigens nicht allein da: Fast die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland gibt an, bereits immer oder häufig Lebensmittelreste beim auswärts essen mitzunehmen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Online-Befragung durch das Marktforschungsunternehmen Forsa im Auftrag der Verbraucherzentralen aus dem Jahr 2022. 

Mach mit: nimm dir nach

Gut geeignet sind z. B. Tapas oder Mezze – kleine warme und kalte Speisen, von denen alle probieren und essen können. Je nach Appetit werden die einzelnen Gerichte bestellt und dann je nach Sättigungsgrad nachgeordert. So bleiben weniger bis gar keine Tellerreste übrig.

Mit kleinen Kindern ist der Räuberteller eine gute Möglichkeit. Sie können von allen Tellern am Tisch probieren und brauchen kein eigenes Gericht.

Am Buffet vermeidest du mit einem einfachen Trick Tellerreste: kleine Mengen auswählen und lieber einmal öfter gehen. Mit Kindern empfiehlt es sich, diese erst einmal vom gemeinsamen Teller kosten zu lassen.

Mach mit: nimm weniger

Für den kleinen Hunger ist die kleinere Portion eine sinnvolle Option, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden (und gleichzeitig den Geldbeutel zu schonen). Früher häufig als Seniorenteller auf der Speisekarte zu finden, kannst du ihn heute als kleine Portion bestellen.

Extra-Tipp: Nachhaltige to-go-Verpackungen

Seit Jahresbeginn gilt in Deutschland die Mehrwegpflicht für alle Restaurants, Bistros und Cafés, die Getränke und Essen to go verkaufen. Die gastronomischen Betriebe müssen ihre Produkte jetzt in Einweg- und in Mehrwegverpackungen anbieten. Dabei darf die Mehrwegvariante nicht teurer sein. Die Betriebe dürfen für diese aber ein Pfand verlangen.

Kleine Betriebe mit maximal fünf Mitarbeitenden und maximal 80 m² Ladenfläche sind von der Pflicht ausgenommen, müssen dir aber auf Wunsch ihre Speisen und Getränke in selbst mitgebrachte Gefäße füllen.

Nimm mich mit